Rückfälle

Rückfälle sind Bestandteil der Suchterkrankung und können auch Bestandteil des Heilungsprozesses sein. Aus diesem Grund führen Rückfälle eher selten zur direkten Kündigung des Wohnheimplatzes. Vielmehr werden diese nach einer Entgiftungsbehandlung konstruktiv in Gesprächen aufgearbeitet. Die Bewohner können dadurch lernen, dass ein Rückfall nicht zwangsläufig zum „totalen Absturz“ führen muss, sondern zeitlich und im Ausmaß begrenzt werden kann. Ferner soll die Zuversicht der Bewohner, nach einem Rückfall wieder zur Abstinenz zurückkehren zu können, gestärkt werden.

Rückfallprävention

Für viele Abhängige stellen Rückfälle etwas Bedrohliches und oft kaum Fassbares dar. Häufig ist zu hören, dass man Rückfällen nicht vorbeugen könne, da man nicht wisse, was die Zukunft bringe und in welchen Situationen man schwach werde. In solchen Äußerungen zeigt sich, dass oftmals nur wenig Gespür für die eigene Rückfallanfälligkeit und möglicherweise auch wenig Gespür für die eigene Abhängigkeitsdynamik vorhanden sind. Tatsächlich ist es aber so, dass sich Rückfälle häufig in jenen Situationen ereignen, in denen ein Suchtmittel auch in der Vergangenheit eine große Rolle gespielt hat.

Unsere Aufgabe besteht darin, die Sensibilität der Bewohner für ihre Rückfallrisiken zu erhöhen und der dauerhaft angestrebten Abstinenz einen Schritt näher zu kommen. Eine wichtige Abstinenzunterstützung besteht darin, dass regelmäßige Atemalkohol-und Urinkontrollen durchgeführt werden.

Rückfallpräventionstraining

Regelmäßig bieten Mitarbeiter des Gut Klausheide ein 15-wöchiges Rückfallpräventionstraining nach Joachim Körkel und Christine Schindler an. Die Bewohner lernen dort, innerhalb einer geschlossenen Gruppe, sich mit potenziellen Rückfallrisiken auseinanderzusetzten, um einem erneuten Suchtmittelkonsum vorzubeugen.